Die auffälligsten Merkmale des Muay Thai sind Ellenbogen-, Knietechniken und das Clinchen. Die für Muay Thai bekannteste Technik ist der Kick mit dem blanken Schienbein, der meist auf den Oberschenkel (Lowkick) oder auf den Rippenbereich gezielt wird. Je nach Reglement und Stufe des Kämpfers können Knietritte zum Kopf erlaubt sein. Dabei soll der Kopf des Gegners durch das Clinchen mit den Fäusten Richtung Boden gezogen werden. Beim Clinchen halten sich die Gegner im Stehen, versuchen sich aus dem Gleichgewicht zu bringen und treten mit den Knien gegen den Oberkörper oder die Oberschenkel des Gegners. Einige Regeln lassen das Fangen und anschließende Halten des gegnerischen Beines zu. Das Clinchen ist das härteste und anstrengendste im Wettkampf. Im Clinch, wo in anderen Kampfsportarten der Kampfrichter dazwischen geht und unterbricht, wird im Muay Thai weitergekämpft. Es gibt im Clinch unzählige ringkampfähnliche Griffe unter gleichzeitiger Anwendung von Knie und Ellenbogentechniken.
Aufgrund des hohen Verletzungsrisikos durch Ellenbogen- und Knietechniken wird Muay Thai als eine der härtesten und gefürchtetsten Kampfsportarten der Welt betrachtet. Die Fausttechniken sind ähnlich dem traditionellen europäischen Boxen zuzuordnen, es sind aber auch Schläge aus der Drehung zulässig, wobei der Kopf des Gegners mit dem Handrücken getroffen wird. Im Muay Thai sind auch Würfe erlaubt, aber nicht solche wie im Judo. Es ist dabei sehr wichtig zu erlernen, sich der gegnerischen Kraft zu bedienen und diese in eine für uns günstige Richtung umleiten zu können.