Das aus Brasilien stammende Luta Livre ist eine Bodenkampfsportart, die seit Mitte der 90er Jahre fest in der deutschen Kampfsportlandschaft verankert ist. Luta Livre zählt zusammen mit den teilweise sehr eng verwandten Stilen wie dem Brazilian Jiu-Jitsu, dem amerikanische Submission Wrestling, dem russischen Sambo, aber auch dem traditionellen Ringen und Judo zu den so genannten Grappling-Sportarten (engl.: to grapple = anpacken, ringen).
Beim Luta Livre werden Würfe, Gelenkhebel, Würgetechniken und Haltepositionen trainiert. Das Ziel ist es, den Partner alleine mit diesen ringerischen Mitteln zu kontrollieren und/oder zur Aufgabe zu bringen. Dem Sportler steht dabei eine Vielzahl an möglichen Aufgabetechniken (Submissons) zur Verfügung.
Die speziellen Anforderungen an Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit machen Luta Livre zu einem umfassenden Ganzkörpertraining. Neben diesen körperlichen Attributen zeichnet sich der fortgeschrittene Kämpfer jedoch in erster Linie durch ein gutes Antizipationsvermögen und ein umfassendes Verständnis für Taktik und Timing aus. Der Kampf am Boden wird so zu einer Art Schachspiel, das derjenige Sportler für sich zu entscheiden vermag, der seinem Gegner im richtigen Augenblick einen Zug voraus ist.
Viele Sportler fasziniert bei Luta Livre gerade der Aspekt, dass man, ohne Schläge und Tritte auszuteilen, effektiv Kämpfe bestreiten kann. Trainings- sowie Wettkämpfe können auf diese Weise mit hoher Intensität geführt werden, ohne den Gegner bzw. Partner dem Risiko einer Verletzung auszusetzen.